Schloss Buschfeld
Am oberen Erftverlauf zwischen Bliesheim und Liblar liegt die rund 900 Jahre alte historische Wasserburganlage Buschfeld. Sie gilt als eine der ersten befestigten Wasserburgen des heutigen Erftkreises. Ihre hohe Bedeutung lag im Mittelalter in ihrer strategischen Lage im Kurfürstentum Köln an der Grenze zum Herzogtum Jülich.
„Castrum Buschfeld“ wurde als Allodialgut den Kurfürsten zu Köln als Offenhaus angetragen. Aufgrund der zweiteiligen Festungs- und Wehranlage mit entsprechendem Landbesitz wurde dem Rittersitz Buschfeld die Landtagsfähigkeit verliehen; diese hing am Rittersitz und nicht an den jeweiligen Eigentümern.
Die ursprünglich burglichen Wohn- und Wirtschaftsgebäude präsentierten sich als nach außen abgeschlossene, durch einen inneren Wassergraben voneinander getrennte Gebäudegruppe. Darüber hinaus zogen sich um die Anlage zwei weitere Wassergräben. Das ehemalige Burghaus auf der Herrenhausinsel (innerhalb der Anlage nordwestlich gelegen) existiert heute nicht mehr. Der auch heute noch unmittelbar an den Grundfesten der Wasserburg gelegene Wassergraben wurde an der westlichen Seite Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts zugeschüttet.
(Hans Welters „Die Wasserburg in Siedlungsgebiet der Oberen Erftlandschaft“)
In dem Skizzenbuch des belgischen Ingenieurs und Landschaftsmalers Renier Roidkin wird „Chateau Buschfeld“ um 1730 als überaus prächtige Wasserburg mit hohen Türmen und mächtigen Kuppeln vorgestellt. Daneben sieht man das 1711 im zugeschütteten äußeren zweiten Wassergraben vom Trierer Hofbaumeister Philipp Honorius Ravensteyn neu erbaute Herrenhaus / Schloss, das dem damaligen Architekturverständnis des vornehm zurückhaltenden Spätbarocks entsprach.
Die Aufzeichnungen Roidkins gelten – anders als der nahezu gleichzeitig entstandene Codex Welser von de Dou – als ausgesprochen genau und dien(t)en als willkommene Bereicherung um das Aussehen abgebrochener oder veränderter Burgen und Schlösser. In den Blättern Roidkins fehlen noch völlig die von der Wirklichkeit abweichenden Übersteigerungen, wie sie die Romantik liebte.